Letzte Aktualisierung: November 2021
Anliegen und Methode der „Topografie des Rechtsextremismus und der gruppenbezogenen Menschenfeindlichkeit“
Die Topografie des Rechtsextremismus dient der Darstellung der regionalen Verbreitung rechtsextremer und fremdenfeindlicher Einstellungen und Aktivitäten sowie rechtsextremer Strukturen in Thüringen. Unser Anliegen ist es, über die Verbreitung unterschiedlicher Phänomene des Rechtsextremismus und der Abwertung, Ausgrenzung und Menschenfeindlichkeit zu informieren. Wir wollen dafür sensibilisieren, dass diese Phänomene oftmals im unmittelbaren Lebensumfeld der Thüringer Bevölkerung auftreten.
Bitte beachten Sie unsere Begleitbroschüre (PDF nicht barrierefrei), die wichtige Informationen und Hinweise zur Benutzung der Online-Karte enthält. Die gedruckte Version der Broschüre kann beim KomRex der FSU Jena bestellt werden.
Weitere Informationen zum Projekt finden Sie auf unserer Website.
Die Online-Karte bündelt jährlich aktualisierte Informationen aus unterschiedlichen öffentlichen Quellen. Rechtsextreme Einstellungen werden auf Basis der repräsentativen Bevölkerungsbefragung Thüringen-Monitor dargestellt. Die Informationen über die Aktivitäten und Strukturen stammen u.a. aus öffentlich zugänglichen Angaben, die Mobit – Mobile Beratung in Thüringen – Für Demokratie – gegen Rechtsextremismus, Ezra - Mobile Beratung für Opfer rechter, rassistischer und antisemitischer Gewalt und das Landeskriminalamt bereitstellen. Ergänzend dazu werden parlamentarische Anfragen, Presseberichte, Onlineinformationsquellen, Verfassungsschutzberichte, Expert_inneninterviews und eigene Recherchen genutzt.
Die Topografie zeigt, dass es zwar Schwerpunkte gibt, Rechtsextremismus und gruppenbasierte Menschenfeindlichkeit aber in vielen Thüringer Kreisen zu finden sind. Zudem sind die Problemlagen regional unterschiedlich. So finden wir Landkreise oder kreisfreie Städte, in denen eine ausgrenzende Alltagskultur das vorrangige Problem ist, aber auch solche, wo Konzerte, Demonstrationen oder gewaltsamen Übergriffe das Problemfeld dominieren.
Die Darstellung erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, einerseits, weil sie nur einen Ausschnitt der Einstellungen und Aktivitäten abbildet und andererseits, weil die Dunkelfeldproblematik hier – insbesondere bei Übergriffen – sehr ausgeprägt ist. So werden rechtsextreme oder gruppenbasiert menschenfeindliche Übergriffe sicher dort häufiger bemerkt und vermeldet, wo es eine problemsensible Zivilgesellschaft gibt. Hingegen werden in Gegenden, wo rechtsextremes Auftreten Teil des Alltags ist, entsprechende Meldungen aufgrund fehlenden Problembewusstseins oder aus Angst vor Konsequenzen seltener vorkommen. Die berichteten Daten erfassen auch keine regionalen und lokalen Angstzonen, in denen eine Bedrohung durch aggressives Auftreten besteht, das jedoch unter der tatsächlichen Gewaltschwelle verbleibt. Schließlich ist zu berücksichtigen, dass die Übergriffe und Aktivitäten oft von in überregionalen Netzwerken organisierten Personen ausgeübt werden, die keinen Bezug zum jeweiligen Landkreis besitzen müssen.
Friedrich-Schiller-Universität Jena
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